KIRCHENFENSTER - St. Matthäus in Höchberg
Die ev.- lutherische Kirche St. Matthäus in Höchberg
befindet sich in einer ehemaligen Synagoge aus dem
18. Jahrhundert. Zum Gedenken an dieses Erbe be=
auftragte mich die Gemeinde mit der Gestaltung eines
Fensters am ehemaligen Standort des Thoraschreins
an der Ostwand, das zum 70. Jahrestag der Pogrome
gegen die jüdische Bevölkerung am 9. November 1938
präsentiert wurde.
„DER BRENNENDE DORNBUSCH“
Als Thema wurde mir der Satz aus dem zweiten Buch
Mose „Ich bin, der ich bin“ (Ex 3,14) vorgegeben.
Diese zentrale Offenbarung Gottes an Mose im bren=
nenden Dornbusch findet sich sowohl im christlichen
Alten Testament als auch in der jüdischen Thora. Der
Schriftzug in hebräischen Buchstaben bildet das zentrale
Bildelement. Hinter der abstrahierten Darstellung des
brennenden Dornbuschs aus farbigen mundgeblasenen
Gläsern scheint wie zufällig ein doppeltes Kreuz des
Fensterrahmens hervor.
Foto: Hanna Böhl, Text: Maria Schabel
in der ev. Stadtkirche
St. Nikolai - Marktbreit
2000 Jahre Christentum
2000 Jahre christl. Symbole
Einst konnten sich Anhänger
des christlichen Glaubens nur
heimlich mit diesen Symbolen
zum Christentum bekennen.
Doch bis heute haben sie
noch immer ihre Gültigkeit
und Aussagekraft.
Foto: Diane Krüger, Text: Hanna Böhl
St. Stephan - Würzburg
HIOB und der moderne Mensch
Eine Gemeinschafts-Ausstellung der VKU in der
Palliativ Akademie im Juliusspital Würzburg
„LEID UND HOFFNUNG“
Die Arbeit von Hanna Böhl bezieht sich auf das Schicksal
von Hiob. Leid gehört - ob wir es wollen oder nicht - zur
condition humaine. Unlesbare Texte aus dem Buch Hiob
bilden den Hauptbestandteil der Gestaltungselemente.
In diesem Gewimmel von Buchstaben ist links senkrecht
der Text Hiob 42,10 lesbar:
- DENN ER VERLETZT UND VERBINDET, ER ZERSCHLÄGT
UND SEINE HAND HEILT - Er deutet das unlösbare
Ineinander von Heil und Unheil an. Dazwischen ein
rot-braunes Geflecht christlicher Zeichen und Symbole.
Rechts senkrecht sieht man eine gelbgrüne Zahlenkette
(lauter Fundstellenangaben aus dem Hiob-Buch) und
gelöst davon rechts die Ziffer 42,10, den Beginn des
positiven Schlusses des Hiob-Buches, eine Fußnote voll
Leben sozusagen.
Foto: Hanna Böhl
Text: Joachim Herten, Akademie
Domschule Würzburg